Der 12. April 2016 startet bei mir im Arbeitszimmer. Der ganze Vormittag gehört der Planung eines Studenten-Wettbewerbs für die Architekturzeitschrift, für die ich von zuhause aus arbeite.
Ich sitze unter meinem Palettenregal und bin mir unsicher, ob ich das mit den 12 Bildern schaffen werde. Nix spannendes geplant heute und bis zwei Uhr am Schreibtisch gefesselt…
Immerhin hört es auf zu regnen. Ganz neue Möglichkeiten ergeben sich für den Rest des Tages. Ich höre den Garten samt Unkraut, Sandkasten und zu pflanzenden Kräutern schon rufen.
Ich hole den kleinen Mann in der Kinderkrippe ab und wir eröffnen die Eissaison. Vanilleeis für ihn, Spaghettieis für mich. Yes!
Wieder daheim brauche ich schon keine Jacke mehr. Der Garten ruft.
Der kleine Mann spielt versunken im Sandkasten bis er plötzlich ganz aufgeregt ruft: “Oh Mama – schau mal. Eine schöne Blume!” Da hat er Recht. Die erste Tulpe ist aufgegangen. Wie schön das ist, wenn die ersten Fleckchen im Garten blühen. Leider wird auf der Baustelle nebenan Bitumen auf die Bodenplatte aufgebracht, so dass wir dem Gestank entfliehen müssen.
Wir flüchten in den Garten meiner Eltern. Der Garten ist ein Paradies. Irgendwann wird unserer sicherlich auch so. Aber erst seit einem halben Jahr habe ich eine leichte Ahnung, wie viel Arbeit in dem Garten meiner Eltern steckt und wie ausgeprägt der grüne Daumen meiner Mama ist. Meiner ja bekanntlich nicht ganz so…
Der kleine Mann spielt ausgibig im “Oma-Sandkasten”. Das ist ein ganz ganz besonderer Sandkasten. Er steht auf der Terrasse unter der Pergola, versteckt unter der Liege – man kann also auch bei Schnee und Regen ungestört spielen. Es ist ein halber Schalenkoffer, voll mit feinstem Vogelsand und Schätzen aus Omas Keller: Holz, Löffel, leere Duschgeltube, Tannenzapfen, Steine, Frisbee-Scheiben, Emaile-Messbecher, Eimerchen, Schaufeln, Marmeladenblechdose und Gießkanne. Was will Kind mehr?!
Mein Papa räumt im Gartenhaus und findet eine Kiste, die ich bei meinem Babybauch-Shooting vor drei Jahren auf einem leerstehenden Hof mitgenommen habe. Damals bat ich ihn, sie für mich zu lagern, bis ich irgendwann mal ein Haus und viel Platz habe. Heute ist es so weit und ich packe sie ins Auto.
Außerdem darf ich diesen schönen Ginster mit ins Auto packen. Den haben uns meine Eltern geschenkt. Zum Einjährigen. Gestern vor einem Jahr sind wir nämlich in unser Haus gezogen. Irre, wenn ich bedenke, was ich alles am Tag des Einzugs auf meine imaginäre to-do-Liste geschrieben habe und was da NOCH IMMER steht…
Der Opa und sein Enkel füttern noch die Fische, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen.
Meine Mama packt mir eine Tupperdose Hackfleisch-Lauch-Curry-Sauce ein und ich bin frühlingsglücklich, dass ich nicht kochen muss.
Als Ausgleich zu den vielen Fußbildern von heute, musste ich einfach noch die Blütenpracht der Felsenbirne im Frühlingshimmel festhalten. Ist das nicht toll im Moment. Jeden Tag wird es grüner und blüht ein bisschen mehr.
Was sonst noch so los war an diesem 12. April sammelt sich wie immer bei Caro.
Habt einen gemütlichen Abend und lasst es Euch gut gehen,
Eure Annette
2 Kommentare
Schwarzwaldmaidli
12. April 2016, 19:42Das sieht nach einem tollen Tag aus.
Familie um sich herum und schönes Wetter. Was will man mehr…
Liebe Grüße
Anette
Bine
13. April 2016, 04:26Was für ein schöner und unaufgeregter Tag. Ich war gestern auch im Garten… habe aber da nicht gearbeitet, sondern Kaffee getrunken und dabei gedacht: am Wochenende müssen wir was tun! Ganz dringend! 😉
LG Bine