Köln wird mich zu Karneval wohl eher nicht sehen, aber ein gemütliches Wochenende würde ich liebend gerne dort verbringen. Bine vom Blog was eigenes wohnt in der Nähe von Köln und ich hab sie ein wenig zu ihrer Stadt ausgefragt und wahnsinnig ausführliche Antworten mit richtig tollen persönlichen Tipps bekommen und einer ordentlichen Portion Kölsche Sproch.
Bine gehört zu den Bloggerinnen, die ich seit Anfang meiner Bloglaufbahn gerne lese, weil Bine ihr Ding macht und eine eigene Handschrift auf dem Blog hat. Sie näht gerne, hat einen eigenen Shop mit feinen Täschchen, ihr Waffelrezept kann ich jedem nur ans Herz legen [gab’s erst letzte Woche bei uns], sie hat eine richtig interessante Serie namens “Aus dem Leben einer Online-Shopbetreiberin” über ihre Selbständigkeit geschrieben und immer wenn ich “Somebody that I used to know” im Radio höre, dann muss ich an sie denken [das ist ziemlich verrückt, ist aber so, ich kann’s nicht ändern] – ich bilde mir ein, sie hatte da mal einen Post mit dem Lied vor laaaanger Zeit – ich finde ihn aber leider leider nicht mehr.
Jetzt geht’s aber los:
Ein Wochenende in Köln mit Bine von was eigenes
1. Welches Vorurteil trifft genau auf Köln zu?
Vorurteil? Ich weiss nicht, wovon Du redest! 🙂
Köln ist ja für seinen Klüngel bekannt. Ich mag das Wort, auch, wenn es ja eigentlich negativ behaftet ist. Ob und wieviel in Köln geklüngelt wird, das weiss ich nicht. Ich bin mir aber sicher, dass es den Kölschen Klüngel überall auf der Welt gibt. Kennst Du die richtigen Leute und bist Du stark darin zu überzeugen und Vorteile für Dich rauszuschlagen, dann klüngelst Du. Man kennt sich, man hilft sich! Egal, ob in Köln oder in einer anderen Stadt.
Hey Kölle, Du bis e Jeföhl. Ein Vorturteil, welches meines Erachtens voll und ganz zutrifft. Der kölsche Karneval und das Kölsche Lebensgefühl sind einzigartig. Da wird gefeiert, was das Zeug hält, da wird zusammen geschunkelt- auch, wenn Du den Menschen neben Dir gar nicht kennst- da wird gesungen und getanzt.
2. Wo ist Köln noch typisch Köln?
Typisch für Köln ist auf jeden Fall die Kölsche Sproch, bei der meist das „G“ am Anfang eines
Wortes als „J“ ausgesprochen wird. Es heißt hier z.B. Jürtel und nicht Gürtel.
Das Wahrzeichen von Köln, der Kölner Dom steht für Köln genauso wie die Brauhauskultur, in der Halve Hahn und Himmel un Äd auf der Karte stehen und der Köbes Dir so lange in frisches Kölsch hinstellt, bis Du einen Bierdeckel auf das Glas legst.
Karneval (Fastelovend) ist typisch für Köln und die kölschen Bands. Ich finde es toll, dass gerade junge Bands, wie Kasalla und Cat Balou richtig op kölsch singen!
In der Altstadt, mit ihren kleinen Gassen, Kneipen und der Nähe zum Rhein, erlebt man Köln hautnah.
3. Welche Läden empfiehlst Du mir zum Shoppen?
Ich mag in Köln besonders gerne das Belgische Viertel, welches man leicht an den Strassennamen erkennt: Brüsseler Strasse, Antwerpener Strasse, Genter Strasse. Dort gibt es viele schöne Boutiquen, Galerien, Cafés und Bars. Meine Empfehlungen zum Shoppen: Blutsgeschwister, Siebter Himmel, Boutique Frau Kayser, Schee, und Flying Fawn.
Ebenfalls gerne bummel ich durch die Ehrenstrasse und die umliegenden Strassen. Dort kann man gut Kleidung und Deko shoppen und lecker essen. Eines meiner liebsten Geschäfte in der Ehrenstrasse ist Granit.
Ehrenfeld, die Innenstadt, die Südtadt- ach, eigentlich hat Köln viele schöne Ecken mit tollen Shops und Läden.
4. Wo kann ich ein Wochenende lang gut essen?
Wenn Du noch nie in Köln zu Besuch warst, dann musst Du auf jeden Fall einmal ein Brauhaus besuchen. Die Auswahl ist groß: Das Früh am Dom, Peters Brauhaus, Gaffel am Dom, Brauhaus Sion und das Päffgen.
Etwas moderner mit angeschlossenem Partykeller ist das Brauhaus Gilden im Zims am Heumarkt. Bis zu sieben Meter tief gelangt man über mehrer Etagen und Ebenen unter den Heumarkt. Das ist auf jeden Fall sehenswert.
Wenn Du auf Burger stehst, dann empfehle ich die Fette Kuh, ein Burger Restaurant in der Kölner Südstadt. Gleich um die Ecke könntest Du frühstücken. Bei Geschnitten Brot gibt es leckere belegte Brote.
Mein liebstes Restaurant in der Ehrenstrasse ist das 4Cani. Dort gibt es die besten Nudelgerichte. Danach gibt es noch Macarons, Kuchen und Kaffee im TörtchenTörtchen.
Wenn Du durch das belgische Viertel bummelst, dann mach Pause im Hallmackenreuther, bei Miss Päpki oder im Belgischen Hof.
5. Welche regionalen Spezialitäten sollte ich unbedingt probieren?
Ich liebe Reibekuchen oder, wie man hier sagt: Rievkooche. Mit Rübenkraut, mit Lachs, mit Apfelmus, egal- Hauptsache Reibekuchen!
Wenn Du in ein Brauhaus einkehrst, dann musst Du natürlich einen Halve Hahn bestellen. Erwarte nur kein halbes Hähnchen. Halve Hahn sorgt bei Touristen immer für Verwirrung. Sie bekommen nämlich ein Roggenbrötchen- oder besser gesagt: Röggelchen- mit einer dicken Scheibe Gouda serviert.
Wenn es keine Rievkooche gibt, dann würde ich ja Himmel und Ääd bestellen. Das ist gebratene Blutwurst mit Kartoffelpürree, Zwiebeln und Apfelmus.
6. Der beste Blick über die Stadt?
Den bekommst Du vom Kölner Triangle aus. Das liegt auf der schäl Sick, also auf der rechten Rheinseite, auf der sich nicht der Dom befindet. Vom Triangle hast Du einen tollen Blick über die Stadt, den Rhein und den Dom. Das weiss ich selber leider nur aus Bücher, denn ich war noch nie dort oben. Unten befindet sich in dem Gebäude übrigens das Restaurant Mongos, welches ich auch sehr empfehlen kann!
Dafür war ich schon auf dem Kölner Dom. Das ist natürlich auch ein besonderes Erlebnis!
7. Dein Lieblingsviertel zum Bummeln und sich treiben lassen?
Belgisches Viertel, Friesenviertel und teilweise die Kölner Innenstadt. Hin und wieder fahre ich auch mal in die Kölner Südstadt, rund um die Severinsstrasse, aber meistens findet man mich im Kölner Westen.
8. Sehenswerte Sehenswürdigkeiten?
Na, da steht natürlich an erster Stelle der Kölner Dom. Den muss man mal aus der Nähe und am besten auch von innen gesehen haben. Das berühmte Richterfenster ist toll!
Und dann kommt es wohl auf die Interessen des Besuchers an. Sollen es weitere Kirchen sein? Dann gäbe es 12 romanische Kirchen im Angebot.
Oder doch lieber Muessen? Das Schokoladenmuseum, das Museum Ludwig, das Römisch-Germanische Museum, das Kölner Sport- und Oympiamuseum,… Es gibt sogar ein Karnevalsmuseum!
Wer seine Köln Zeit lieber draussen verbringen mag, der sollte einen Spaziergang am Rhein entlang machen- der nigel nagel neue Rheinboulevard läd zum Verweilen ein. Oder der Grüngürtel, wo sich im Sommer viele viele Menschen tummeln, chillen, grillen, Federball spielen.
Der Stadtgarten, der gleich neben dem belgischen Viertel liegt ist einer der ältesten Parks Köln. Dort befindet sich auch das gleichnamige Konzerthaus. Hier finden Jazzveranstaltungen und einmal im Jahr ein wundervoller Weihnachtsmarkt statt.
Tierliebhaber sollten dem Kölner Zoo einen Besuch abstatten und anschliessend mit der Seilbahn über die Zoobrücke in den Rheinpark fahren. Von dort hat man dann wieder einen schönen Blick auf die Stadt.
Ein Insider Tipp ist die Indianer Siedlung von Köln: Ende der 1920er Jahre, nach der Weltwirschaftskrise, erhielten verarmte und kinderreiche Familien von Konrad Adenauer die Erlaubnis, sich dort eine Parzelle ohne archetektonische Auflagen zu bauen. Absolut sehenswert.
9. Welches typische Mitbringsel kann ich für meine beste Freundin besorgen?
Alles, was rut un wiess ist! Die Farben Kölns sind rot und weiss. Einen Schal, eine Ringelmütze, einen Kaffeebecher, eine Tasche- hier gibt es alles in rut und wiess und am besten noch mit Dom drauf! Du könntest natürlich auch ein Fläschchen Echt Kölnisch Wasser 4711 mitbringen oder eine Maus. Der WDR hat in den WDR Arkaden einen Mausladen. Dort gibt es alles rund um die bekannte Zeichentrick Maus. Oder Du bringst Honig von Bienwerk mit, ein cooles Shirt von Ehrenfeld Apparel oder Kaffee von Van Dyck.
10. Wenn Du einen Ort auf der ganzen Welt noch einmal bereisen dürftest, wohin würdest Du spontan wollen?
Nach dem Abi habe ich ein Jahr in der Nähe von Washington D.C. gewohnt. Seitdem war ich nie wieder da. Ich würde zu gerne noch einmal nach D.C. reisen, einen Abend in Georgetown verbringen und einen Abstecher nach New York machen.
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Liebe Bine, hab ganz herzlichen Dank für Deine ausführlichen Antworten!
Köln muss definitiv mit eingeplant werden – ich sag nur: “Schokoladenmuseum ich komme”!
Wir planen für diesen Sommer eine Deutschlandtour. Einmal von Süden nach Norden und wieder zurück. Die Route ist noch komplett offen, daher frage ich jetzt in regelmäßig unregelmäßigen Abständen bei meinen virtuellen Bloggerfreundinnen nach, was ihre Stadt zu bieten hat.
5 Kommentare
mama lilou
3. Februar 2016, 08:11Hallo Annette, das ist ja eine tolle Reihe, und Köln mal etwas intensiver zu besuchen ist für mich auch machbar. Bin gespannt, was da noch kommt 🙂
liebe Grüße!
Astrid Ka
3. Februar 2016, 22:02Die Fotos sind wirklich sehr gelungen! Ansonsten ist mein Blick auf Köln doch ein ganz anderer, da fehlt mir Einiges. Und der Besuch der Brauhäuser ist nicht für jeden von Außerhalb ein Genuss, wie ich gerade wieder feststellen durfte…
LG
Astrid
Annette blick7
4. Februar 2016, 07:54Ehrlich? Na da wäre ich ja jetzt gespannt auf deine Tipps. Erzähl doch mal. Und was war los im Brauhaus? Ich kann mir gut vorstellen, dass mir Brauhäuser gefallen, hier in Bayern geht's da ja auch immer zünftig zu 😉
Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter
4. Februar 2016, 11:49Is das ne schöne Idee – ich freu mich auf all die Insider-Tipps, die hier zusammenkommen! : ))
Viele liebe Grüße! Julika
Tobia Nooke
12. Februar 2016, 19:01Liebe Annette,
ich freue mich auch riesig über weitere Städte und Insider Tipps.
In Köln war ich bisher nur zur Schulung und habe den Dom lediglich von weiten erhaschen können. Nach all den Infos mag ich am liebsten sofort Himmel und Ääd essen und das Schokoladenmuseum und die Indianer Siedlung reizen mich ja auch…
Hab ein schönes Wochenende, Tobia