Vor einiger Zeit bin ich Tante geworden. Naja, nicht ganz – aber fast. Meine liebste Freundin hat ein Baby bekommen, eine kleine Tochter. Und wie das in Bayern so Brauch ist, habe ich vor dem Haus ein wenig dekoriert.
Wenn ein Mädchen auf die Welt kommt, nennt man den frisch gebackenen Papa hier Büchsenmacher. Oft sieht man auf der Straße Schriftzüge oder Schilder mit der Aufschrift “zur Büchsenmacherei” und dazu werden Dosen am Zaun aufgehängt.
Ich habe also [zusammen mit fleißiger Unterstützung] im vergangenen halben Jahr Dosen gesammelt. Diese mit einem langen großen Nagel durchlocht und an einer Schnur aufgefädelt und mit Herzen beklebt. Die Herzen habe ich aus selbstklebender Folie ausgestanzt. Und als die kleine Familie noch im Krankenhaus war, haben wir vor dem Haus fleißig dekoriert.
Auf ein großes Schild an der Straße haben wir verzichtet. Ich hab ganz dezent neben die Klingel ein kleines Herzchen geklebt. Die Dosen sind ja schon auffällig genug.
Bleibt kreativ und lasst es Euch gut gehen!
20 Kommentare
Judika
13. Oktober 2014, 16:46Deine Herzen-Dosen sind besonders schön, am Tag des Polterabends von der Schwester meines Mannes haben wir im Dorf Schilder aufgehängt: "Zur Büchsenmacherei XY", und wirklich bekamen die beiden nur Töchter.
herbstliche Grüße
Judika
Anonym
13. Oktober 2014, 16:49oh nein sowas geht gar nicht…tut mir leid.
ich finde das weder lustig, witzig noch traditionell.
ich hätte mit meiner tochter nicht nach hause kommen wollen.
klingt so abwertend….schade lg ane
Gabi
13. Oktober 2014, 17:47…als ich das erste mal einen "Haufen Dosen" geseh´n hab, musste ich mich sehr wundern und dann sehr lachen. Ein paar Jährchen später wurde uns selbiges beschieden ;O), allerdings nicht so edel!
Liebe Grüße ,
servus
Gabi
Niklas
13. Oktober 2014, 18:42ui, das ist aber eine liebe Idee! das gibt´s bei uns nicht. Wir haben hier meistens Störche vorm Haus stehen.
Ich wünsch dir eine schöne Woche!
liebe Grüsse Tanja
danamas world
13. Oktober 2014, 19:05Das ist ja toll, da haben sie sich sicher sehr gefreut!
liebe Grüße, Dani
RAUMIDEEN
13. Oktober 2014, 20:09Diesen Brauch kannte ich nicht, ich lerne dazu! Die Büchsenkette ist schlicht und chic, die darf sicher noch eine weile Hängen bleiben.
Liebe Grüße
Cora
Bonissima
13. Oktober 2014, 20:58Wie wohnen seit einiger Zeit auch im tiefsten Oberbayern und ich dachte als ich zum ersten mal von der büchsenmacherei an der Straße gelesen hab, dass da wohl so ein kleiner schnuckeliger laden sein wird, mit lauter selbst gemachten Sachen usw.. so ein kleines Atelier. . :0)
DonnaG
14. Oktober 2014, 04:42Bisschen derb der Witz, davon hab ich noch nie gehört, obwohl ich einige Bayern kenne.
Aber vermutlich denkt man da nicht mehr drüber nach, wenn es Tradition ist.
LG Donna G.
isabel steib
14. Oktober 2014, 10:47yeah – bayern 🙂
wir haben schon tolle bräuche, gell 😉
… aber so schöne büchsen beim *büchsenmacher* habe ich noch nicht gesehen – toll. toll. toll
viele liebe bayern-grüsse isi
Carmen Settmacher und Saskia Kiefert
14. Oktober 2014, 11:01Witziger Brauch und toll umgesetzt ♥ .. ist allerdings noch nicht bis zu uns ins Allgäu durchgekommen – wäre ja mal ne Idee! 😉 ♥allgäuerliebste Grüße von Saskia
Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter
14. Oktober 2014, 11:21Ganz ganz ganz ganz süß. Ein schöner Brauch ist das. 🙂
Sabine / Insel der Stille
14. Oktober 2014, 16:03Hallo Annette!
Was für eine niedliche Idee, diesen Brauch kennt man hier offenbar gar nicht. In jedem Fall eine rundum nette Begrüßung 🙂
Herbstliche Grüße,
Sabine
Eva Gezwitscher
19. Oktober 2014, 19:01Das ist ja ein süßer Brauch. Und mit so viel Liebe umgesetzt. Da freut man sich gleich noch viel mehr nach Hause zu kommen.
Liebste Grüße zu dir,
Eva
Bixn
19. Mai 2018, 00:51Na, dieser sexistische Brauch passt ja zu einem trutschigen Hausfrauen-Blog… Hirn einschalten.
Brezn
12. Mai 2019, 08:09Jaja, hauptsache auch mal was geschrieben 😀 lustig solche Menschen
Brezn
12. Mai 2019, 08:10Super nette Inspiration, vielen Dank 🙂 mach weiter so, Anette !!
kaktusgarten
19. Oktober 2019, 08:06Dieser misogyne Brauch ist weder nett noch schön, sondern soll gleich zu Anfang eines neuen Lebens klarmachen, dass man als Mädchen/Frau weniger wert ist und den Vater als Büchsenmacher verspotten, der “nix Gscheites” (gemeint einen Jungen) zusammenbringt. Die Büchse/Dose als abwertendes Symbol für die weiblichen Geschlechtsorgane kommt ursprünglich aus dem bayrischen Dialekt.
Dass dieser Brauch nach wie vor gelebt wird find ich unfassbar! Leute, bitte denkt nach, informiert euch und hinterfragt diesen mittelalterlichen Blödsinn!
Annette
20. Oktober 2019, 11:20Schade, dass du das so schrecklich siehst. Seh ich überhaupt nicht so. Für mich ist das wirklich ein netter Brauch hier in Bayern.
doptronic
14. November 2020, 20:50tz.. Leute gibts, da kann man echt nur abbrechen. Wenn man nicht in Bayern lebt, dann vielleicht einfach mal die Fre**e halten…
Hier ist es ein Brauch mit dem man dem Ehepaar (ja genau in Bayern heiraten die Menschen auch noch!) und deren neugeborener Tochter Wertschätzung erweist.
Wer natürlich überall Rassismus, Ungleichberechtigung oder Ähnliches sehen will, der ist ohnehin nicht offen für einen netten Brauch unter Freunden!
Ausserdem: Es gibt dazu auch das Pendant der “Lumpenmacherei”.
Selbstklebefolie
24. August 2022, 09:52Eine super Idee, das sieht echt toll aus. Danke für die tolle Inspiration.
Lg Alisa