Leben

Tagebuchgedanken Februar

Liebes Tagebuch,

wie gut doch die Sonne in der vergangenen Woche getan hat! Das fällt mir immer noch mehr auf, wenn es so grau wie heute ist und ich mich zu nichts so richtig aufraffen möchte. Grau draußen, grau drinnen. Ich sollte überlegen, meine Tageslichtlampe für’s gute Gemüt wieder aus dem Keller zu holen. Das einzig wirklich Gute an diesem eiskalten Wetter ist der viele Schnee. Denn der Schnee macht alles draußen heller. Freundlicher. Nicht so braun. Überhaupt finde ich, dass man jetzt schon merkt, dass es bergauf geht. Die Tage werden wieder länger. Es ist um halb sechs abends noch immer nicht richtig dunkel.

In einer Woche ist Aschermittwoch. Beginn der Fastenzeit. Ich überlege seit dem Wochenende was ich dieses Jahr fasten möchte. Bisher habe ich immer – wirklich immer – auf Süßigkeiten, Kuchen, Puddig und den ganzen Quatsch verzichtet, der so lecker schmeckt. Dieses Jahr mache ich das sicherlich auch wieder. Aber ich habe das Gefühl, ich sollte mir noch mehr vornehmen.

Kein Süßkram, kein Gluten und keine sozialen Netzwerke.

Aber dann zweifle ich sofort, ob ich das schaffen kann. Das ist dann doch ein bisschen viel, oder? Ich habe aber erst wieder vor zwei Wochen schmerzlich festgestellt, wie schlecht es mir mit zu viel Gluten gehen kann. Wir waren zum Brunch bei den besten Freunden eingeladen. Es gab Semmeln, Croissants und Kuchen. Ich war im Himmel! Ich liebe liebe liebe Backwaren. Das muss daran liegen, dass ich Bäckergene in mir trage. Aber: als wir am Nachmittag wieder zuhause waren befand ich mich im Glutenkoma. Mir ging es wirklich miserabel. Ich war so schlapp und fühlte mich so müde, dass ich mich wirklich geärgert habe. Und das Schlimme: obwohl ich echt viel gegessen hatte, hatte ich immer noch “Hunger”! Immer noch Verlangen nach Brot und mehr Kuchen. Himmelherrgott, das kann es doch nicht sein. Ich habe mir “vor Wut” über mich selbst die Laufschuhe angeschnallt und bin zum Laufen gegangen. Einfach so. Weil ich mich abreagieren wollte und wieder wacher werden wollte. Yeah! Tschakka! War ich stolz auf mich. Nach über einem halben Jahr – einfach so aus heiterem Himmel. Am übernächsten Tag gleich noch einmal laufen und den Tag drauf Bauch-Beine-Po-Übungen daheim. Hoch motiviert wie ich war, passierte das, was mir immer passiert, wenn ich hoch motiviert bin: ich habe eine fette Erkältung bekommen, die mich total außer Gefecht gesetzt hat. Jetzt, nach zwei Wochen wird es endlich besser. Dafür bin ich jetzt wieder auf der Suche nach der großen Motivation, die vor zwei Wochen auf einmal einfach so da war.

Ja, und der Punkt mit den sozialen Netzwerken. Wie das genau funktionieren soll weiß ich noch nicht. Ich weiß aber, dass ich mich aktuell zu oft auf Instagram und Facebook tümmle. Ich habe gefühlt keine Zeit zum Bloggen und auch so fehlt im Moment für vieles die Zeit. Ich merke aber auch, dass ich ständig dieses Handy in der Hand halte. Keine Ahnung wie viel Zeit ich insgesamt online verbringe, ohne etwas produktiv zu machen. Klar, surfen ist leichter als bloggen. Herzchen verteilen ist einfacher als Texte schreiben. Aber macht es auch mehr Spaß? Könnte ich die Zeit nicht viel besser investieren? Ich weiß, dass wir bis Ostern wahnsinnig viel um die Ohren haben werden, daher wäre ein Verzicht vielleicht einen Versuch wert? Außerdem habe ich das Gefühl, dass alle [das ist eine Übertreibung, ja – aber es fühlt sich an wie alle] ständig Kuchen, Muffins, Burger, heiße Schokolade usw. posten. Das ist kontraproduktiv bei Verhandlungen mit dem Schweinehund.

Auf der anderen Seite ist es auch ganz schön hart, gar nichts mehr mitzubekommen. Und auch selbst nichts mehr zu posten. Vielleicht finde ich ja einen Mittelweg. Einmal täglich Instagram und Facebook, wenn der kleine Mann im Bett liegt und Ruhe einkehrt. Bewusst fünfzehn Minuten für soziale Netzwerke einplanen. Das könnte vielleicht klappen. Oder?!

Bis bald wieder,
Annette

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9 Kommentare

  • Antworten
    4 more
    11. Februar 2015, 15:02

    Liebe Annette!
    Wenn Du wüsstest wie sehr Du mir aus der Seele sprichst! So sehr toll diese virtuelle Welt auch ist, so extrem schnell geht dafür wertvolle Zeit drauf ohne dass man es eigentlich noch merkt. Und irgendwie ist das Leben derzeit bei mir so übervoll dass ich kaum noch für den normalen Alltag Zeit habe und für bloggen und so fehlt mir hinten und vorne die Zeit. Dabei würde ich so gerne und ich mache eigentlich auch vieles dass ich gerne verbloggen würde, aber ich habe nicht mal die Zeit ein Essen richtig zu fotografieren… da muss dann ein schnelles Instagramfoto reichen und dann hänge ich dort auch schon fest und sehe was, dass ich unbedingt googlen muss… usw. Ein Teufelskreis. Wobei ich nicht ganz darauf verzichten wollen würde, denn ich merke jetzt schon – denn seit Jahresbeginn schaffe ich es sogar nur noch ganz wenig auf Instagram – dass mir diese Gemeinschaft fehlt.
    Ich bin gespannt wie Dein Mittelweg aussieht und wie es Dir damit geht!
    Ganz liebe Grüsse,
    Kristin

    • Antworten
      Annette blick7
      11. Februar 2015, 15:08

      Haha, ja – ich hatte für diesen Post auch kein Bild und hab dann eins von Instagram genommen. Komplett verzichten will ich nicht – weder auf die sozialen Netzwerke, noch auf's Bloggen. Habe oft und lange mit dem Gedanken gespielt, aber das ist mein Ausgleich hier – ich habe hier nette Menschen kennen gelernt, so viel Tolles entdeckt, so viel Inspiration und Motivation bekommen. Es ist überhaupt nicht unsinnig für mich, aber im Moment ein Zeitfresser bei meinem bereits vorhandenen analogen "Zeitproblem". Da geht's uns wohl sehr ähnlich… Ich werde weiter berichten. Ganz liebe Grüße zurück!

  • Antworten
    danamas world
    11. Februar 2015, 16:15

    Ich bewundere ja schon immer, dass du die Fastenzeit so konsequent durchziehst. Für die Sozialen Netzwerke würde ich mir auch eher eine Zeitbeschränkung als einen kompletten Verzicht auferlegen, wir wollen ja schließlich auf dem Laufenden bleiben 🙂
    liebe Grüße, Dani

    • Antworten
      Annette blick7
      11. Februar 2015, 19:15

      🙂 ich werde das berücksichtigen bei meiner Entscheidungsfindung 🙂 sehr nett von Dir

  • Antworten
    Julia (mammilade)
    11. Februar 2015, 19:12

    Liebe Annette,
    auch in mir schwingen dieses Bäckergene!
    Daher sind Kohlenhydrate auch beste Kumpels von mir…
    Verzicht üben ist ja manchmal so eine Sache:
    Bei manchen Dingen hilft es mir, komplett zu verzichten, ansonsten läuft das mal gar nicht…
    Aktuell befinde ich mich auf Marshmallow-Entzug… 😉 Gruselig die Mengen, die ich da so verdrückt habe.
    Bei manchen Dingen hilft totaler Verzicht nicht, da es nur mehr Begierden weckt…
    Ich schränke bewusst ein, und das tut gut und eröffnet (wie auch beim definitiven Verzicht), wenn ich mich dazu durchgerungen habe, tolle neue Perspektiven.
    Virtuell habe ich mächtig abgespeckt. Soll heißen, dass ich meine Blog-Leseliste drastisch gekürzt habe. So bleibt mehr Zeit für anderes und ich habe auch mal die Gelegenheit, zu kommentieren ;-)))
    Auch bei IG habe ich mich davon frei gemacht, etwas verpassen zu können. Aktuell bin ich wieder mit zwei Kindern des vormittags zu Hause, die gerne zeitversetzt schlafen, so dass ich eh versuche, nicht zu oft das Handy in die Hand zu nehmen.
    Du wirst deinen Weg finden. Nimm dir nicht zu viel vor!
    Liebste Grüße
    Julia

    • Antworten
      Annette blick7
      11. Februar 2015, 19:16

      Ja, das kenne ich. Komplett verzichten bewirkt manchmal extremen Heißhunger, bei manchen Dingen klappt's aber nur ganz oder gar nicht. Ich denke mal, bei Instagram hilft schon, wenn ich es reduziere 😉

  • Antworten
    HaseundFlo
    11. Februar 2015, 20:18

    Hallo Annette,
    in der Fastenzeit werde ich mich Dir anschließen und auf Süßigkeiten verzichten. Dies ist wirklich ein großer Verzicht für mich, da ich absoluter Schokijunkie bin. Hoffentlich schaffe ich es durchzuhalten.
    Gegenden Winterblues habe ich dieses Jahr meinen Vitamin D-Spiegel mal testen lassen; er war abgrundtief niedrig und ich habe jetzt 2 Wochen hochdosiert Vitamin D zu mir genommen. Mir geht es bedeutend besser, viel bessere Laune, keine Agressionen, einfach gut.

    LG Verena

  • Antworten
    Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter
    12. Februar 2015, 17:58

    Ich versuche mal mitzumachen in diesem Jahr. Keine Schokolade und keinen Alkohol. Ob ich das wohl hinbekomme? Und mehr Zeit für alles bzw. meine Zeit geschickter einteilen steht eh auf dem jahresprogramm. Inklusive mehr Zeit für mich.
    Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Deine Fastenzeit gut hinbekommst und freue mich, wenn cih doch mal etwas von Dir lese oder sehen. : )
    Liebe Grüße! Julika

  • Antworten
    Kathrin Knieps-Vogelgesang
    13. Februar 2015, 07:32

    Liebe Annette, ich teile Deine Gedanken zu den sozialen Netzwerken total! Ich muss mich auch in letzter Zeit total disziplinieren, dass ich das Handy nicht so oft in der Hand habe und ich bin wirklich völlig Insta-süchtig! :-/ Mal sehen wie ich das "in den Griff" bekomme! Ich schicke Dir ganz viele liebe Grüße und wünsche Dir bei all Deinen "Vorhaben" gutes Durchhalten! Herzlichst Kathrin*

  • Antworten